Nachdem am 8. November 1942 die Alliierten unter dem Decknamen Operation Torch bei Casablance, Oran und Algier gelandet sind, sind damit die rückwärtigen Linien des Afrikakorps bedroht und Tunesien wird unmittelbar zum Kampfgebiet.
Die Kontrolle des Landes wird sich entscheidend auf den Verlauf des Feldzuges auswirken.
Im Zuge der geplanten Eroberung von Ghabes in Südtunesien werden am 16.11. deutsche Fallschirmjäger und italienische Fucilieri zu einer bewaffneten Aufklärung in Marsch gesetzt und können ohne Feindkontakt bis in Sichtweite von Ghabes vordringen, stoßen dann aber auf gleichstarken alliierten Gegner, Briten und Fremdenlegionäre.
Den Kommandeuren beider Seiten wird sofort klar, daß der Bahnlinie, besonders der hier ein Wadi kreuzenden Brücke, eine besondere Bedeutung zukommt und so kommt es an diesem Tag zu heftigen Kämpfen um diese Position (Szenario One: The Patrol).
Blick auf das Kampfgebiet vom Süden aus, von hier aus Treffen die Fucilieri und die Fallschirmjäger ein |
Noch sind die Eisenbahner damit beschäftigt, Halbzeuge für die Fabrik zu liefern und fertige Waren einzuladen, das friedliche Bild wird bald der Vergangenheit angehören. |
Die Patrouillen beider Seiten versuchen in hartem Kampf sich jeweils die besten Ausgangspositionen zu sichern und die ersten Schüsse des Tages fallen.
Die mit Rangierarbeiten beschäftigen Eisenbahner bringen eiligst ihren Zug mitten auf der Brücke zum stehen und suchen schleunigst das Weite ...
Die Patrouillen haben vorgeschobene Posten gesichert, von denen aus weiter vorgestoßen werden soll, hier ein Dorf im Vorfeld von Ghabes, das gleich von deutschen Fallschirmjägern wimmeln wird. |
Das namenlose Dorf - zumindes ist es das für die europäischen Soldaten, die zuvor nie einen Fuß in dieses Gebiet gesetzt hatten, wird von Fallschirmjägern besetzt und zur Verteidigung ausgebaut, ihre italienischen Verbündeten müssen mit einer kleinen gedeckten Stellung links davon Vorlieb nehmen, oder rücken über das Wadi in das Kampfgebiet vor.
Fallschirmjäger rücken vor und besetzen das Dörfchen |
Ihnen gegenüber richtet sich die gefürchtete Fremdenlegion ein, die Fallschirmjäger bekommen es mit britischer Infanterie zu tun, die den Achsenmächten ihre Versorgungs- und Rückzugsbasis Tunesien nehmen und damit den Feldzug in Afrika siegreich zum Ende bringen will.
Sowohl Legion, wie auch die Briten rücken sofort vor, aber während die Briten mit Bedacht angreifen und dabei jede Deckung nutzen (Tactical Stance), erfolgen die Angriffe der Legion rücksichtslos und mit vollem Elan, wie man es aus unzähligen Beschreibungen kennt.
Britischer Vorstoß |
Im Vordergrund die entlang dem Wadi vorgestoßenen Fucilieri |
Nur wenig Deckung bieten die vom Wadi aufsteigenden Hänge Richtung Dorf |
Der britische Kommandeur beschließt daraufhin. Nebel mit seinem Mörser vor die Stellungen der Fallschirmjäger zu schießen.
Auf der anderen Seite können die Italiener die entschlossen, aber vereinzelt nacheinander vorgetragenen Angriffe der Legion nicht nur wieder und wieder abweisen, sondern deren Sektionen nach und nach ausbluten, oder gefangen nehmen und selbst zum Angriff in Richtung Bahndamm vorzugehen, ohne sich dabei von eigenen Verlusten aufhalten zu lassen.
Und während auf der rechten Flanke das Gefecht erstarrt, kann der Tenente der Fucilieri am Fuße des Bahndammes eine der beiden Squadras für einen Angriff der Legionsstellungen sammeln (Abbau von Schock-Punkten).
Unerwarteterweise wollen die letzten beiden Sektionen der Legion aber zum Angriff übergehen, zahlenmäßig zwar unterlegen, sich ihres Wertes und Könnens aber vollauf bewußt.
Allerdings haben sie ihre Rechnung ohne den Tenente gemacht, der dies vorausgesehen und seine Squadra genau darauf vorbereitet hatte.
Kaum daß die Legionäre ein Hurra über die Lippen gebracht hatte, brach ihr Angriff auch schon im konzentrierten Feuer der Fucilieri zusammen, die den Legionären überraschend die Initiative aus den Händen gerungen hatten (die Italiener hatten mittlerweile einen Chain of Command Dice angesammelt, unterbrachen die Phase der Legionäre und konnten mit der kompletten Squadra feuern - zu dem Zeitpunkt waren das immerhin noch 2 LMG und ca. 8 Gewehre) .
Nach diesem Gemetzel waren von der Legion nur noch ein Team mit Gewehrgranaten einsatzfähig, daß die Fabrik besetzt hatte und deren Feuerwirkung nur recht begrenzt war, das Glück war an dem Tag eindeutig mit den unerfahrenen Italienern, die aber voller Elan waren.
Nachdem Bahndamm und Verladebahnhof eingenommen waren, war auch ein vorgschobener Einsatzpunkt (Jumpoff-Point) der Legion in Reichweite der Fucilieri und war damit für die Legion nicht weiter nutzbar.
Verladebahnhof in der Hand der Fucilieri, der Jeep war einer der Jumpoff-Points der Legion |
Das letzte verbliebene Team der Legion sieht die Italiener heranstürmen |
Fazit:
Mein erstes Spiel nach den Chain of Command Regeln fand in Köln statt, zusammen mit Pedivere, KingKobra und macaffey, die zum Einen die Regeln gut drauf hatten und zum Anderen auch das schöne Gelände und die wunderschön bemalten Figuren gestellt haben - ein absoluter optischer Genuß.
Das bis auf mich kein Regelneuling den Spielfluß behindert hat, ging das Spiel zügig voran und nach ca. 2,5h hatten wir eine Entscheidung.
Die Chain of Command gefallen mir ausgesprochen gut - sie bieten zum einen eine enorme Spiel- und Detailtiefe, historische Genauigkeit und lassen sich doch extrem flüssig spielen, fast sowas wie die eierlegende Wollmilchsau :-D
Im Nachgang betrachtet hätte ich mir noch so einiges an Verlusten und Schockpunkten sparen können, wenn ich die Möglichkeiten genutzt hätte, die die Regeln als Rahmen anbieten - Tactical als Stance und zum Vorrücken zu nutzen, beispielsweise.
Dabei nutzen die entsprechenden Einheiten quasi jede Möglichkeit zur Deckung aus, können dafür aber nur langsam vorrücken und nicht feuern.
Mächtig sind auch die CoC-Dice, die man definitiv nicht unterschätzen darf.
Zu Beginn jeder eigenen Phase wirft man seine Command Dice und jede geworfene 5 bringt einen Punkt auf den sogenannten CoC-Dice. Sobald man 6 Punkte angesammelt hat, erhält man einen CoC-Dice, mit dem man beispielsweise die laufende Phase des Gegners unterbrechen und stattdessen ein eigenes Team/Section aktivieren kann - eine mächtige Waffe.
Lange Rede gar kein Sinn - ich freue mich auf unsere nächsten Spiele mit der Runde!
Das System "Chain of Command" scheint populärer (wenn man das in einer Spielesparte sagen darf) zu werden. Ich freue mich auf weitere Spielberichte!
ReplyDeleteDanke Dir.
ReplyDeleteIch hatte ja Freitag mein erstes Spiel nach den CoC-Regeln und muß sagen, daß sie mir außerordentlich gut gefallen. Sie verbinden Realismus mit flüssigen Spielablauf, da kamen in den 2,5h nie auch nur Ansätze von Langatmigkeit auf.
Weitere Berichte werden hier sicher folgen ;-)