Saturday, October 3, 2020

AAR: Operation Exporter - The Commandos have landed!

Neulich im Top-Tables in Köln stand das nächste Kapitel unserer lose miteinander verknüpften Spiele in unserem auf "Operation Exporter" basierendem Setting an. Aufmerksamen Kennern dieses eher obskuren “Hinterzimmers” der Nordafrika-Kampagne wird nicht entgehen, dass die Spiele nicht in ihrer tatsächlichen Reihenfolge stattfinden, wir springen nur herum und genießen die Aussicht.
Das Szenario basiert dabei auf dem Kampf um den Übergang der 21. Australischen Infanterie-Brigade über den Litani-Fluss im Libanon, der durch eine Commando-Operation unterstützt werden sollte, in dem die Commandos, genauer das No. 11 (Scottish) Commando, auch bekannt als Black Hackle, neben der Brücke auch wichtige Höhenlagen freikämpfen und bis zum Eintreffen der Australier halten sollten.

Dies war das erste wirklich große Commando-Unternehmen des Krieges, bei der eine Landung unter feindlichem Abwehrfeuer erfolgte und die zahlreichen Fehler bei der Planung und Ausführung, wie z.B. das Einschiffen der Commandos vom Transportschiff in die LCA (Landing Craft Assault) in Küstennähe bei vollem Vollmondlicht zahlten die Commandos mit sehr hohen Verlusten.

Y-Force, ein Teil der Einheit, ging ca. 1,5 Meilen nördlich des Litani an Land und stieß weiter ins Landesinnere vor, traf bei einer dort stationierten Batterie von 75mm Kanonen mit angeschlossenen Barracken auf heftigen Widerstand der Franzosen, konnte diesen brechen, musste sich aber nach einem von gepanzerten Fahrzeugen unterstützten Gegenangriff schließlich in Richtung Litani zurückziehen.
Dieser Teil des Kampfes diente uns als Inspiration, erweitert um einen wichtigen Auftrag für die Commandos:
Vichy-Frankreich testete dort im geheimen eine neuartige Radar-Anlage, Ziel der Commandos war es folglich, in die Anlage einzudringen und sämtliche technische Unterlagen etc. zu sichern.

Wir spielten "Scenario Six: Attack on an Objective" mit einer Sonderregel:
Die Patrol Phase wird den Standardregeln ausgespielt, die Commandos (nur aus einer Sektion bestehend) durften dann aber einen der JoP des Gegners für sich beanspruchen und hatten auch die erste Phase des Spiels.

Das Kampffeld, im Hintergrund die geheime Test-Anlage Vichy-Frankreichs.
Die Kaserne wird von einer Einheit der Vichy-Reserve geschützt, eine mechanisierte Schwadron der Fremdenlegion:

Es ist früher Morgen, noch ist alles friedlich und nur der Ziegenhirte ist schon auf den Beinen, denn um die Zeit ist das Gras besonders saftig:

Auch auf der Farm herrscht noch nicht die übliche emsige Betriebsamkeit, im Hintergrund erkennt man schemenhaft das Ziel des Commando-Unternehmens:

Die Commandos haben die ersten Sicherungslinien überwunden, das Ziel des Unternehmens scheint in greifbarer Nähe:

Plötzlich fallen Schüsse, die Sirenen heulen los und mit der Stille ist es für heute endgültig vorbei - die Commandos und die vorrückenden Australier werden entdeckt und liegen sofort unter gut gezieltem Beschuss der Verteidiger:



Die Commando-Sektion wird auseinander geprengt - das Rifle-Team muss hinter den Barracken in Deckung gehen, das LMG-Team bleibt schon außerhalb der Anlage im schweren Abwehrfeuer der Verteidiger liegen und wird dabei fast gänzlich aufgerieben:

Ein Panzerwagen soll den Angriff unterstützen, aber die Franzosen haben eine PaK in gedeckter Stellung platziert und schon der erste Schuß ist gut gezielt und so schnell wie er vorgerückt ist, muss er sich auch schon wieder zurückziehen:

Die PaK wird dann aber umgehend mit Schüssen aus dem 2" Mörser eingenebelt und der vorgeschobene Beobachter der Mörserbatterie hat bereits einen Feuerschlag angefordert - schon der Testschuss liegt voll im anvisierten Ziel:

Die Lage, wie sie sich aus Sicht der Verteidiger darstellt:

Das Feuer der vorrückenden Australier zwingt die Verteidiger dazu, sich auf immer engerem Raum zusammendrängen, der Feuerschlag der Mörser sorgt dann dafür, daß sie die Köpfe Unten behalten müssen und somit kaum noch handlungsfähig sind:



Die Verteidiger hissen die weiße Fahne und müssen sich nach tapferem Kampf geschlagen geben, aber auch die Angreifer haben einen hohen Blutzoll entrichtet; der Panzerwagen hat dringend  eine Reparatur nötig:


Fazit:
Unsere Sonderregeln haben ganz gut funktioniert, wichtig für den Verteidiger ist es, die JoP´s nicht zu nahe  beieinander zu platzieren, damit die Commandos nicht direkt einen/mehrere weitere JoP durch den von ihnen gewählten gegnerischen JoP blockieren können, wie bei diesem Spiel geschehen.
Dadurch konnte sich der Verteidiger kaum entfalten, war auf relativ kleinem Raum zusammengepfercht und damit ein leichtes Ziel für die Mörser, sobald deren Feuer deckend liegt.